Aktuell


Deutsch-indonesische Begegnung in unserem Kirchenbezirk

 

Schopfheim, 12. Juni 2025

 

 

Liebe Mitglieder des Freundeskreises Partnerschaft Übersee,

liebe Freundinnen und Freunde unserer indonesischen Partnerkirche!

  

Während in Berlin und Umgebung gerade eine deutsch-indonesische Jugendbegegnung mit jungen Leuten aus unserem Kirchenbezirk und Südostsulawesi stattfindet, bereiten wir uns hier auf die Ankunft einer achtköpfigen Delegation von Erwachsenen aus der GEPSULTRA vor.

 

Vom 1. – 14.7.2025 werden u.a. Bischof Marthen Sambira und seine Frau Elce sowie Frau Pebsiani Amba Bunga, die Leiterin der Landfrauengruppen, bei uns zu Gast sein.

 

Dankenswerterweise haben sich evangelische und katholische Familien aus dem Kleinen Wiesental, aus Schopfheim und Umgebung, aus Tannenkirch und Rheinfelden bereiterklärt, jeweils für eine Woche ein oder zwei Gäste bei sich aufzunehmen.

  

Der Freundeskreis hat ein vielfältiges Programm vorbereitet. Schwerpunkte sind:     

  • Nachhaltige kleinbäuerliche Landwirtschaft, Direktvermarktung, biologischer Anbau,
    Landfrauenarbeit
  • Diakonie und Arbeitskreis Integration
  • Gemeindearbeit im Kirchenbezirk.

 Außerdem gehören dazu:

  • Empfang im Landratsamt
  • Besuch des Friedensinstituts an der Evangelischen Hochschule, Freiburg
  • Besuch des Badischen Chorfests in Emmendingen.

Wir laden Sie herzlich zu folgenden Gottesdiensten ein, an denen die Gruppe beteiligt ist:

  

06.07.2025  10.30 Uhr     Auf dem Lipple 

11.07.2025  18.30 Uhr     Kirche Wieslet: Friedensgebet

13.07.2025  15.00 Uhr     Stadtkirche Schopfheim: Verabschiedung von Dekanin

                                            Bärbel Schäfer in den Ruhestand

  

und am 07.07.2025 ab 18.30 Uhr zu einem Grillabend in der Villa Jugendkirche, Bächlinweg 1, Lörrach. Bringen Sie dazu bitte Ihr Grillgut selbst mit; für Salate, Brot und Getränke sorgen wir.

 

Falls Sie auch an anderen Programmpunkten teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte bei:

dorothea.schaupp@kbz.ekiba.de oder Tel.: 07622 6844856.

 

Nutzen Sie die Gelegenheit, sich mit indonesischen Christen auszutauschen, mit ihnen zu feiern und sich von ihrem zuversichtlichen Glauben anstecken zu lassen.

 

Ich freue mich auf viele Begegnungen und grüße Sie ganz herzlich,

auch im Namen des Vorbereitungsteams,

Ihre 

Dorothea Schaupp  

 

 

 


Geschichte des Vereins

Auszug aus einem Interview mit Willi Traichel, Kassierer, und inhaltlichen Ergänzungen von Dorothea Schaupp, 1. Vorsitzende des Vereins, geführt von Anja Kohl, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenbezirk Markgräflerland. Anlass hierzu war die Bezirksvisitation vom 26. - 28. September 2024.

 

1. Können Sie mir von der Geschichte des Freundeskreis Partnerschaft Übersee e.V.
berichten? Wann wurde der Freundeskreis gegründet?

 

Aus alten Unterlagen, die mir zu Beginn meiner Tätigkeit als Vereinskassierer (2003) überlassen wurden, lese ich, dass die Geschichte des Vereins Freundeskreis Partnerschaft Übersee eigentlich zurückgeht bis ins Jahr 1974. Seit damals bis 1980 wurden bereits Besuche und Gegenbesuche durchgeführt. Besondere Erwähnung finden der Besuch  einer Frauengruppe der Presbyterianischen Kirche aus Kamerun und der Gegenbesuch über den Jahreswechsel 1979/80. Die Leitung hatte Dr. Helmut Kürten von der evangelischen Erwachsenenbildung Lörrach. Beteiligt an dem Besuch waren eine Gruppe von Mitarbeitenden aus der Jugendarbeit und eine Gruppe von Ältesten, Pfarrern und Mitarbeitenden aus den Gemeinden.

 

Am 11. Juni 1980 schließlich beschloss die Bezirkssynode Schopfheim, dem Distrikt Dikume in der South-West Province Kameruns eine Partnerschaft vorzuschlagen. Einer der wich­tig-­sten Gesichtspunkte war der Austausch von Gruppen, durch den sich persönliche Beziehungen und Freundschaften bilden, so dass die Partnerschaft eine tragfähige Basis bekommt. Von Seiten der Kameruner gab es aber auch Wünsche, die Versorgung der Dörfer mit Strom und Wasser zu unterstützen, sowie die Ausstattung der Gesundheitsstation auf einen neuen Stand zu bringen.

 

Im Jahre 1982 wurde der Verein Freundeskreis Partnerschaft Übersee e.V. (im weiteren Gespräch FPÜ abgekürzt) gegründet. Dieser pflegt die Partnerschaften im Auftrag des Evangelischen Kirchenbezirks Markgräflerland und in Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Pfarrgemeinde St. Bernhard in Schopfheim. Zweck des Vereins ist die Pflege von Partnerschaften zu christlichen Kirchen in Übersee. Dies geschieht durch Austauschprogramme und Entwicklungsaufgaben sowie durch ökumenische Bewusstseinsbildung, als Beitrag zu einem besseren Verständnis für die weltweite Gemeinschaft zwischen den christlichen Kirchen und zu gemeinsamer Verantwortung für die Welt.

 

Zufall? Vom 26. - 28. November 1982 fand eine Bezirksvisitation im KB Schopfheim statt. Dort konnten der FPÜ und die Partnerschaften einfließen in die Berichte des Bezirkskirchenrats und des damaligen Dekans Martin Kaufmann.

 

2. Welche Partnerschaften gab es seither?

 

1982 war auch der Beginn der Partnerschaft mit der GEPSULTRA (Protestantische Kirche in Südostsulawesi, Indonesien).

 

Im Jahre 2004 fanden diese verschiedenen Initiativen eine gemeinsame Darstellungsform im Netzwerk Dikome, das sich so am „Eine-Welt-Wettbewerb des SEZ (Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg)“ beteiligte und auch einen Preis erhielt.

 

Zum Netzwerk gehörten damals:

 

Evang. Kirchenbezirk Schopfheim (jetzt: Markgräflerland); Freundeskreis Partnerschaft Übersee e.V.; Kath. Kirchengemeinde Schopfheim; Verein zur Förderung der Kleinbauern-Cooperative in Dikome/Kamerun e.V. (jetzt: Dikome-/Kamerun e.V.); Interplast Germany - Sektion Schopfheim; Stadt Schopfheim; Friedrich-Ebert-Schule Schopfheim; Rotary Lörrach (für den Brückenbau).

 

3. Welche Partnerschaften werden im Moment aktiv gelebt?

 

Für Kamerun gab es von Anfang an auch materielle Unterstützung, z. B. beim Straßen- und Wasserleitungsbau, bei der Schülerförderung, für Schulgärten, im Gesundheitswesen etc.

 

Der Bürgerkrieg in Kamerun macht Begegnungen sehr schwierig. Die letzte Begegnungsreise des Vereins fand im Dezember 2016 statt, und ein Gegenbesuch anlässlich des Kirchentages in 2017. Seitdem waren nur einzelne Delegationen aus Baden dort zu Besuch. Die Förde­rungen bestehen seit 2018 aus Nothilfezahlungen, um die aus ihren Dörfern vertriebenen Menschen mit den wichtigsten Dingen zum Überleben zu versorgen. Im vergangenen Jahr haben wir die Anschaffung von 6 Cassavamühlen finanziert, damit die Cassavaknollen, auch als Maniok bekannt, gemahlen werden können. Daraus bereiten die Dorfbewohner einen Brei.

 

Mit der Gepsultra wurde viele Jahre „nur“ geistig-geistlicher und kultureller Austausch betrieben, aber spätestens seit 2003 leisten wir Unterstützung in Form von Mikrokrediten für die dortigen Landfrauen („Wanita Tani“), und seit 2006 gibt es auch Jugendbegegnungen, die von den Bezirksjugendreferenten aufgebaut wurden. Unterbrochen durch eine Zwangspause während der Corona-Pandemie, gab es regelmäßige Begegnungen sowohl in Indonesien als auch in Deutschland - zuletzt im April des vergangenen Jahres.